Was die Unterschiede sind – und worauf du achten solltest
Die Auswahl der richtigen Reifen ist mehr als nur eine Saisonfrage – sie hat direkten Einfluss auf Sicherheit, Komfort und Fahrverhalten. Viele Autofahrer:innen fragen sich: Reicht ein Satz Ganzjahresreifen oder ist der halbjährliche Wechsel auf Sommer- und Winterreifen wirklich nötig?
Wir schauen uns an, was Reifen eigentlich unterscheidet – und warum Ganzjahresreifen nicht immer die beste Lösung sind.
Was genau macht den Unterschied?
Der wichtigste Unterschied zwischen Sommer-, Winter- und Ganzjahresreifen liegt in zwei Bereichen:
1. Das Profil
Winterreifen haben tiefere Profilrillen mit mehr Lamellen. Diese sorgen dafür, dass sich der Reifen bei Schnee und Matsch regelrecht in die Fahrbahn „krallt“ – für mehr Traktion. Sommerreifen hingegen sind so gebaut, dass sie Wasser bei Regen gut ableiten und bei Hitze stabil bleiben.
2. Die Gummimischung
Hier wird’s spannend:
- Winterreifen bestehen aus einer weicheren Gummimischung. Das sorgt dafür, dass sie auch bei Kälte elastisch bleiben und gut greifen.
- Sommerreifen sind härter – sie bieten bei warmen Temperaturen besseren Grip, kürzere Bremswege und weniger Verschleiß.
- Ganzjahresreifen versuchen, beides zu kombinieren: Die Gummimischung ist so abgestimmt, dass sie bei Hitze nicht zu weich wird, aber auch bei Kälte noch funktioniert.
Klingt erstmal gut – aber genau hier liegt auch das Problem.
Ganzjahresreifen: Der Kompromiss mit Grenzen
Ganzjahresreifen sind eine Mischung aus beiden Welten – sie sollen bei Hitze nicht zu weich werden und bei Kälte nicht verhärten. Dafür wird das Gummi auf eine breitere Temperaturspanne abgestimmt. Das klingt praktisch, bringt aber auch klare Nachteile mit sich:
- Schlechtere Performance bei Extrembedingungen: Bei starkem Schneefall oder eisigen Temperaturen können Ganzjahresreifen mit echten Winterreifen nicht mithalten. Besonders auf verschneiten Steigungen oder bei plötzlich auftretender Glätte geraten sie schneller an ihre Grenzen.
- Längerer Bremsweg: Die Bremsleistung ist in Extremfällen geringer – vor allem bei Minusgraden oder Schneematsch.
- Höherer Verschleiß: Weil Ganzjahresreifen das ganze Jahr über gefahren werden und gleichzeitig mehr Kompromisse in der Gummimischung eingehen, nutzen sie sich meist schneller ab – besonders bei sommerlicher Hitze oder bei vielen Autobahnkilometern.
Qualität macht den Unterschied
Wer sich für Ganzjahresreifen entscheidet, sollte nicht zum günstigsten Modell greifen. Hochwertige Allwetterreifen schneiden in Tests deutlich besser ab und können einige der Nachteile zumindest teilweise ausgleichen – z. B. beim Bremsweg oder beim Handling im Schnee.
Achte also beim Kauf auf anerkannte Marken, Testergebnisse (z. B. ADAC) und das Schneeflocken-Symbol (3PMSF) – das ist Pflicht für wintertaugliche Reifen.
Für wen eignen sich Ganzjahresreifen?
In Regionen mit mildem Klima, wenig Schnee und wenig Autobahnfahrten kann ein Ganzjahresreifen eine praktische und wirtschaftliche Lösung sein. Gerade für Wenigfahrer oder Zweitwagen kann das Sinn ergeben.
Aber:
Wenn du in einer Region wohnst, in der es regelmäßig schneit oder du auch bei Schnee sicher unterwegs sein musst, dann sind echte Winterreifen im Winter die bessere Wahl. Sonst kann es schnell passieren, dass das Auto stehen bleiben muss, weil der Reifen nicht mehr mithält.
Fazit: Reifenwechsel lohnt sich (meist)
Wir geben keine pauschale Empfehlung – denn es hängt stark davon ab, wo und wie du unterwegs bist.
Aber: Wer regelmäßig bei Minusgraden oder Schnee unterwegs ist, fährt mit einem saisonalen Reifenwechsel in der Regel sicherer. Du bist optimal auf die jeweiligen Bedingungen vorbereitet – und sparst dir im Zweifel Ärger, Stress oder gar gefährliche Situationen.
Wenn du unsicher bist, sprich uns gern an – wir schauen uns gemeinsam an, was für dich und dein Auto am meisten Sinn macht.